15. Oktober 2022
Wichteltür im Haus
Weihnachtswichtel werden bei Groß und Klein immer beliebter.
Wenn ein Weihnachtswichtel einzieht hat er immer auch Zauber und Magie im Gepäck. Die skandinavische Tradition vom niedlichen kleinen Mitbewohner und der magischen Wichteltür wird bei uns immer beliebter und begeistert längst nicht mehr nur Kinder.
In skandinavischen Ländern ist es schon ein alter Weihnachtsbrauch – mit der magischen Wichteltür zieht im Dezember ein Wichtel oder auf dänisch ein Nisse im Haus ein, um die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest zu verschönern. Dafür wird eine kleine Tür oberhalb der Fußleiste angebracht. Wenn der Wichteleinzug eine Überraschung für Kinder ist, kann die Tür vorab durch eine Baustellenabsperrung angekündigt werden, oder über Nacht einfach erscheinen. Hinter dieser Tür lebt versteckt der kleine Wichtel und kommt nur in der Nacht unbemerkt hervor. Was für ein Nisse ist wohl eingezogen – Ein Julenisse, der dem Weihnachtsmann bei den Vorbereitungen hilft oder ein frecher Nisse der lieber jede Nacht kleine Streiche spielt? Am Morgen wird es sich zeigen.
Wenn eine Wichteltür im Haus auftaucht, bleibt es meist nicht bei der Tür allein. Bei den Liebhabern der Wichtel wird die Ausgestaltung der Wichtel-Kulisse oder der Wichtel-Ecke liebevoll umgesetzt. So führt zum Beispiel eine kleine Leiter zur Tür hinauf, ein niedlicher Zaun umgrenzt das Wichtel-Grundstück oder winzige Schuhe stehen vor der Tür. Die Anhänger der kleinen Mitbewohner dekorieren allerlei Miniaturgegenstände um den Anschein zu erwecken, dass hinter der Tür tatsächlich ein Wichtel wohnt. Liebevolle und detaillierte Dekorationen machen die Wichtelwelt lebendig. Dabei kann der Aufbau der Kulisse, also die Einrichtung des Wichtel-Winkels auch vom Wichtel selbst übernommen werden. Gerade Kinder werden mit Spannung jeden morgen die Veränderungen bestaunen, mit denen der Wichtel nachts sein Zuhause verschönert hat.
Es gibt für Wichtel-Freunde auch schöne Sets zum bestellen…
Der Wichtel und seine Welt kann für Kinder auch die Funktion eines Adventskalender übernehmen. Dann werden ab dem 1. Dezember bis Heiligabend vom Wichtel jede Nacht kleine Streiche gespielt, in Wichtel-Briefen Aufgaben gestellt, DIYs vorgeschlagen oder andere Aktionen umgesetzt. Dabei kann sich der „Wichtel“ kreativ austoben. Der Phantasie sind keine grenzen gesetzt und die Aktionen können auf jede Familie individuell angepasst werden. Durch einen kleinen Briefkasten neben der Wichteltür können die Kinder mit dem Wichtel über Briefe und kleine Botschaften kommunizieren und auch seine Wichtelaktionen und Streiche erklärt der Wichtel über Briefe im Briefkasten.
Manche Wichtel spielen gerne Streiche und andere Wichtel geben lieber Aufgaben oder erzählen Geschichten. Wichtel haben eben auch unterschiedliche Vorlieben.
1. In der Nacht ist der Wichtel eingezogen. Er hat den Kindern einen Brief geschrieben, indem er sich vorstellt und ihnen den „Wichtel-Adventskalender“ und die Spielregeln (z. B. nie die Tür öffnen, sonst verlässt er das Haus) erklärt.
2. Der Wichtel hat Nüsse in die Schuhe der Kinder gesteckt.
3. Heute Nacht hat der Wichtel für die Kinder Formen zum Plätzchen backen gebracht. Er freut sich sicher, wenn die Kinder ihm auch ein Plätzchen vor die Tür legen.
4. Der Wichtel hat heute Nacht seine Mütze verloren. Wer sie findet bekommt eine Überraschung.
5. Die Kinder sollen ihre Wunschzettel für den Weihnachtsmann schreiben und dem Wichtel in den Briefkasten stecken.
6. Heute hat der Wichtel frei und überlässt dem Nikolaus die Arbeit.
7. Heute Nacht hat der Wichtel im Kinderzimmer mit den Puppen und Figuren eine Party gefeiert. Leider hat er es nicht geschafft das Konfetti und die Luftschlangen wieder weg zu räumen. Er entschuldigt sich bei den Kindern z. B. mit ein paar Nüssen und Rosinen.
8. Dem Wichtel war heute Nacht wieder nach Schabernack zu Mute. Er hat alle linken Schuhe der Kinder versteckt.
9. Im Bad hat der Wichtel heute Nacht eine ganze Klorolle abgewickelt. Hinweise wie Fußspuren verraten ihn. Im Brief sagt er den Kindern, sie sollen ihm doch bitte helfen und die Klorolle wieder aufwickeln.
10. In einem Brief schreibt der Wichtel, dass er zu seinem Freund gefahren ist und erst am nächsten Tag wieder da ist.
11. Der Wichtel hat von seinem Ausflug Popcorn für die Kinder mitgebracht.
12. Der Wichtel hat an den Jacken der Kinder die Ärmel verknotet.
13. In der Nacht hat der Wichtel in seiner Ecke ein ganz schönes Durcheinander gemacht. Wenn die Kinder beim Aufräumen helfen, bekommen sie am nächsten Morgen eine kleine Belohnung.
14. Der Wichtel war heute Nacht krank. Er lag mit Husten und Halsschmerzen im Bett. Wenn ihr ihm ein Bonbon vor die Tür legt geht es ihm sicher schnell besser.
15. Oh ja, es geht ihm wieder besser … vielleicht etwas zu gut, denn er hat schon mal den Tisch für das Frühstück gedeckt und dabei alles kreuz und quer und falsch herum aufgestellt. Auch von der Marmelade hat er genascht und dabei etwas gekleckert.
16. Jetzt hat der Wichtel auch noch die Kerzen vom Adventskranz versteckt. Einen Hinweis wo sie sein könnten gibt es im Wichtelbrief.
17. Der Wichtel hat in der Nacht Buntstifte und Papier auf den Tisch gelegt. Wer mag ihm ein Bild malen oder etwas Schönes für ihn basteln?
18. Wo war denn der Wichtel heute Nacht unterwegs? Es führt eine Schneespur (z. B. Mehl oder Puderzucker) zur Wichteltür. Für Streiche ist er heute zu müde.
19. Der Wichtel hat für die Kinder eine kleine Überraschung vor die Tür gelegt.
20. Der Wichtel sagt in seinem Brief, dass er dringend einen Tannenzapfen (oder etwas anderes aus der Natur) braucht. Können die Kinder dem Wichtel helfen?
21. In der Nacht hat er eine Kekspackung stibitzt und viele Krümel in seiner Ecke hinterlassen. Doch einen Keks hat er für die Kinder übrig gelassen.
22. Der Wichtel hat den Kindern sein Lieblingsbuch mit einer Wichtelgeschichte mitgebracht.
23. Überall liegen Reste von Geschenkpapier und Geschenkband. Da hat der Wichtel wohl für den Weihnachtsmann die Geschenke eingepackt.
24. An Heiligabend zieht der Wichtel wieder aus dem Haus aus. Die Arbeit ist getan und der Wichtel verabschiedet sich in seinem Brief. Er kündigt an, dass auch die Tür in ein paar Tagen wieder verschwinden wird. Als Dankeschön legt er noch eine kleine Überraschung vor die Tür.
Bei den meisten Wichtelbegeisterten zieht der Wichtel am 1. Dezember ein und genießt die Vorweihnachtszeit bei seiner Familie, doch an Weihnachten oder spätestens an Silvester zieht er wieder aus. Er ersetzt manchmal mit seinen Aktivitäten und Streichen den Adventskalender und manchmal ist er einfach zur Dekoration. Welche Einrichtung und Dekoration für den Wichtel-Winkel gewählt wird, wie aufwändig die Szene dargestellt wird und wie häufig die Kulisse gewechselt werden oder wie oft sich der Kleine Wicht mit einem Brief meldet, bleibt dabei jedem Wichtelfan selbst überlassen. Manche lassen den Wichtel das ganze Jahr bei sich wohnen und lassen den ihn mitfeiern bei Geburtstagen, Feiertagen, Schulanfang, Sporterfolgen,… der Wichtel und seine Phantasiewelt werden Teil des Familienalltags. Wie lange man den Wichtel in die Familie integrieren möchte, bleibt aber jedem selbst überlassen.
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